Letzten November war es soweit: saarzwerg und ich haben uns eine organisierte Gruppenreise nach Indochina gegönnt. 9000 Kilometer ferne er Heimat haben wir viel erlebt. Geocaching stand dabei zwar nicht im Vordergrund – jedoch wollte ich schon wissen, was es dort für Dosen zu finden gibt.
In loser Folge werde ich Euch mit auf eine „virtuelle Reise“ nach Indochina nehmen. Als erstes Ziel schauen wir uns heute die Halong-Bucht in Vietnam an. Und Geocaches gibt es dort auch …
Die Anreise zur Halong-Bucht
Wie schon gesagt, wir haben die Rundreise bei einem deutschen Veranstalter gebucht – so mussten wir uns unterwegs um fast Nichts mehr kümmern. Bei solchen organisierten Reisen hat man wenig „Freizeit“, die man selbst gestalten kann. So habe ich mir den genauen Reiseverlauf vorher besorgt und genau nachgeschaut, an welchen Geocaches wir möglicherweise vorbeikommen könnten…
Zumindest der Earthcache „Ha Long Bay“ schaut dabei erfolgversprechend aus!
Am frühen Morgen fahren wir mit dem Reisebus von Hanoi Richtung Halong-Bucht. Der Besuch dieser Bucht war einer der Gründe, warum ich unbedingt diese Reise machen wollte. Sie ist UNESCO Weltnaturerbe und ich habe schon viele Bilder von dieser Region gesehen.
Die Fahrt durch die Bucht wird als Halbtagestour oder als Mehrtagestour mit Übernachtung auf dem Schiff angeboten. In unserer Rundreise ist leider nur die kurze Variante enthalten.
Nach einigen Stunden Fahrt kann ich am Horizont die ersten Felsen im Meer entdecken. Laut GPS ist es nicht mehr weit bis zur Bucht.
Die Perlenmanufaktur
Vorher halten wir aber noch an einer Perlenmanufaktur – es ist mal wieder Shopping angesagt. Damit der Verkauf nicht so offensichtlich ist,gibt es noch ein paar Stationen, die erklären, wie die Perlenzucht funktioniert: Die Muscheln werden mit einem kleinen Fremdkörper „geimpft“ und wieder zurück ins Wasser gesetzt. Mit der Zeit lagert die Muschel um den Fremdkörper Perlmutt an und die Perle wächst.
Hier könnt Ihr sehen, wie der Fremdkörper in die Muschel gebracht wird:
Irgendwann entstehen so die Perlen, die dann auf Nylonschnüre aufgebracht werden. Und fertig ist die Perlenkette!
Nach einer guten halben Stunde setzen wir unsere Fahrt fort.
Auf zur Halong-Bucht
Kurz nach Mittag erreichen wir das große Fährterminal, von wo die großen Ausflugsboote ablegen. Hier geht es zu wie am Flughafen – nur die Sicherheitsschranken fehlen. Wir besteigen die Hai Long Dream, ein kleineres Boot, welches unsere Reisegruppe für sich alleine hat.
Leider ist es heute Mittag sehr diesig. Die Sonne läßt sich noch nicht blicken. Wir verlassen langsam den Hafen. Laut meinem GPS fahren wir in Richtung des Earthcaches. Hoffentlich klappt das!
Zunächst genießen wir ein Mehr-Gänge-Meeresfrüchte-Mittagessen auf dem Boot, welches zu der Fahrt dazu gehört. Unser Boot steuert, wie auch die anderen Boote, auf die ersten großen Felsen im Meer zu. Zwischen ihnen ist eine enge Durchfahrt.
Die Felsen ragen fast senkrecht mit ihren fast kahlen Wänden aus dem Wasser. Dort, wo der Hang etwas flacher ist, hat sich die Vegetation festgesetzt. Eine schöne Kombination aus grau und grün!
Noch scheinen wir auf der Hauptschiffahrtsroute zu fahren: Durch diese enge Passage fahren fast alle Boote.
Zwischen den Gängen des Mittagessens gehe ich immer mal wieder mit meiner Kamera aufs Deck, um ein paar Fotos zu machen. Das Wetter wird allmählich besser. Den blauen Himmel, den ich von den Postkarten der Halong-Bucht kenne, suche ich aber noch vergebens.
Der Earthcache
Immer wieder schaue ich auf mein GPS: Werden wir an dem Earthcache vorbei kommen? Werde ich ein Bild machen können, um ihn loggen zu dürfen? Noch fahren wir darauf zu…
Dann ist es endlich soweit – in einem Kilometer Entfernung befindet sich der Earthcache.
Ich schraube mein Zoom auf die Kamera und kann den Felsen eindeutig im Sucher erkennen. Die Fragen habe ich – bis auf eine – schon in Deutschland beantworten können. Nun kann ich auch die fehlende Antwort gut erkennen.
Geschafft – saarzwerg und ich können diesen Geocache loggen.
Weiter durch die Bucht
In einer großen Schleife fahren wir durch die Bucht. Das Wetter eignet sich leider immer noch nicht wirklich zum Fotografieren. Ab und an erklären der Kapitän oder unser Reiseleiter, welche Felsen wir gerade sehen. Bei dem hier handelt es sich um eine kleine Ente …
Allmählich scheint die Sonne die Wolken etwas aufzulösen. Auch scheinen wir die Hauptschiffahrtsroute nun verlassen zu haben. Unser Boot ist inzwischen fast alleine zwischen diesen vielen Felsen.
Ein Blick auf das GPS bringt die Gewissheit, dass wir den anderen Earthcache an einer Höhle wohl nicht mehr sehen werden. Unser Boot hat die Richtung geändert und fährt nun wieder zurück zum Fährterminal.
Ein Gespräch mit dem Reiseleiter bestätigt: Auf der Halbtagestour wird die Tropfsteinhöhle nicht angefahren – es würde zu viel Zeit kosten. Schade – aber immerhin hat wenigstens ein Cache heute geklappt!
Der Rückweg
Auf dem Rückweg kommen wir an einigen Hotelschiffen vorbei. Diese sind mehrstöckig und bieten die Möglichkeit einer Übernachtung auf See.
Spannend finde ich, dass die Bucht auch bewohnt ist – es gibt hier ein kleines schwimmendes Dorf.
Als die Bewohner unser Boot entdecken, kommt schnell Jemand herüber gefahren und versucht uns ein paar Früchte zu verkaufen.
Nun klart es immer mehr auf. Stellenweise scheint sogar einmal die Sonne durch die Wolken. So kann ich ein paar schöne Gegenlichtaufnahmen von der Halong-Bucht machen.
Ein Reiseteilnehmer bietet sich an, von saarzwerg und mir ein kleines Erinnerungsfoto von unserem Besuch in der Halong-Bucht zu machen. Gerne nehmen wir das an.
Inzwischen wird der Himmel immer blauer! Es ist kurz nach fünf Uhr am Nachmittag. Langsam färben sich die Felsen in der Abendsonne. So macht das Fotografieren erst richtig Spaß.
Im Gegenlicht schaut der Himmel fast golden aus. Das taucht die Bucht in eine ganz besondere Stimmung.
Ich stehe vorne am Bug unseres Schiffes bei der Galionsfigur – einem Drachen. Von hier habe ich den besten Blick auf die Felsen. Ich kann gar nicht genug davon bekommen.
Leider neigt sich die Tour langsam ihrem Ende zu. Laut GPS werden wir gleich die Felsen verlassen und das Fährterminal ansteuern.
Ein letzter Blick zurück auf die vom Abendlicht gefärbten Felsen macht mich irgendwie ein wenig traurig. Gerne hätte ich hier mehr Zeit verbracht!
Kurz vor dem Terminal kann ich noch ein letztes Foto von den Felsen am Horizont machen, bevor die Sonne ganz verschwindet und unser Schiff im Hafen anlegt.
Mein Fazit
Mir hat diese Bootstour sehr gut gefallen.Ich habe dieses Naturwunder in mich aufgesaugt. Die meiste Zeit habe ich auf Deck verbracht, um nichts zu verpassen. Die Halong-Bucht wollte ich mir schon immer mal anschauen. Leider war die Tour viel zu kurz. Wir hatten gerade mal knapp fünf Stunden in der Bucht.
Falls Ihr mal dorthin kommt, empfehle ich Euch auf jeden Fall mindestens zwei Tage in der Bucht zu verbringen.
Ein paar wenige Bilder mehr von dieser Tour findet Ihr in meinem Webalbum.
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Wie hat Euch meine virtuelle Reise durch die Halong-Bucht gefallen? Wäre das auch mal was für Euch? Was ist Euer nächstes Reiseziel? Ich freue mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel!
Alternativ kann man solche Touren auch von der Insel Cat Ba im Süden der Halongbucht unternehmen. Entweder wie hier beschrieben als Ein-Tages Tour mit einer Dschunke, als Ein-Tages Tour in Kombi mit Kajak und Dschunke und natürlich auch als Mehrtagestouren mit Übernachtung auf dem Wasser.
In Hanoi werden 2-3 Tagestouren für von relativ wenig Geld bis unbezahlbar angeboten – je nach dem mit wem und wie vielen anderen man unterwegs sein möchte.
Auf Cat-Ba gibt es noch ein paar lohnenswerte Tradis und auch ein paar Höhlen (auf der Insel), welche durchaus einen Besuch wert sind. Ist natürlich eher für den Individualtouristen interessant.
(hoppundweg.piekar.de – dort gibts auch noch ein paar Bilder und Texte)
Wow.. bestimmt ein tolles Erlebnis! Deine Reiseberichte gefallen mir immer ganz besonders!
Liebe Grüße aus Limburg,
Jörg