Ende Mai hatte ich Gelegenheit mit einer Gruppe Gleichgesinnter zum letzten verbliebenen APE-Cache nach Brasilien zu reisen.
Mit diesem Artikel möchte ich eine vierteilige Serie über meine Geocaching-Erlebnisse im Südwesten von Brasilien starten. In diesem ersten Teil berichte ich über meine Vorbereitung, die Reiseplanung, die „Germany goes APE“-Tour und gebe Euch Tipps, falls Ihr die Reise wiederholen möchtet …
Inhaltsverzeichnis
Impfungen
Zur Sicherheit gleich vorweg – ich bin kein Arzt und kein Blog dieser Welt kann Euch die Beratung durch Euren Hausarzt ersetzen. Ein guter Startpunkt um sich etwas in diese Materie einzulesen ist die Webseite „Fit for Travel“, die auch allgemeine Informationen für Brasilien bereitstellt.
Zum Glück hatte ich schon die gängigen Impfungen für unsere Reise nach Marokko im letzten Herbst erhalten, so dass meine Hausärztin mir nur noch die Impfungen gegen Gelbfieber und Tollwut empfohlen hat. Leider schlagen die richtig teuer zu Buche. Die drei Tollwut-Impfungen konnte meine Ärztin vornehmen und um die Gelbfieber-Impfung machen zu lassen, musste ich zum Gesundheitsamt, da die nicht von jedem Arzt durchgeführt werden darf.
Insgesamt waren bei mir also vier Spritzen notwendig, die mich in Summe fast 300 € gekostet haben. Diese Impfkosten sollte man bei der Budgetplanung im Vorfeld nicht vergessen!
Kartenmaterial
Für diese Reise hatte ich dieses Mal nur zwei verschiedene OSM-Karten für mein Garmin dabei und diese waren absolut passend und ausreichend. Zum einen hatte ich die Brasilienkarte von TrackSource (leider inzwischen schon nicht mehr verfügbar!) auf meine SD-Karte kopiert und zum Anderen die OSM-Karte inklusive der Datei mit den Höhenlinien von alternativaslibres.es.
Mit den beiden zusammen bin ich gut zurechtgekommen. Der Pfad zum A.P.E.-Cache war gemappt und auf der Karte zu finden, sowie der überwiegende Teil der anderen Wege und Pfade im Intervales State Park.
Nur die Wege der Tour im Canyon habe ich auf meinem Garmin nicht gefunden.
Anreise
Ungünstigerweise ist Brasilien nicht gerade um die Ecke!
Aus dem Saarland hat die Reise für mich einen kompletten Tag gedauert: erst mit dem Bus zum Bahnhof, dann zweieinhalb Stunden mit dem Zug zum Flughafen, danach zweieinhalb Stunden Flug nach Madrid, …
… anschließend 11 Stunden Flug über den Atlantik nach São Paulo …
… und dann noch mal drei bis vier Stunden Busfahrt nach Capão Bonito zum Hotel. Danach war ich so platt vom Warten und Nichtstun, dass ich doch glatt das Abendessen verschlafen habe.
Ich war an der Stelle froh, dass ich keinen Mietwagen übernehmen und anschließend fahren musste.
Meine Reise habe ich über Cacherreisen gebucht, die die „Germany goes APE“ Tour ausgeschrieben hatten. Insgesamt waren wir mit Daniel (von Cacherreisen) 26 Geocacher. Das Flugticket hat mich 849 € gekostet. Hätte ich am selben Tag den gleichen Flug im Internet gebucht, so hätte ich ihn privat für 550 € bekommen – dann wäre es aber auch keine Gruppenreise mehr gewesen. So wurde die komplette Reise für mich organisiert.
Unterkünfte
Mehrere Leute aus unserer Gruppe haben unabhängig voneinander versucht eine Unterkunft für die komplette Gruppe im Intervales State Park zu bekommen – leider ohne Erfolg. Es gibt Übernachtungsmöglichkeiten im Park, diese sind jedoch meistens sechs Monate im Voraus ausgebucht.
So wurde ein Hotel in Capão Bonito, der letzten größeren Stadt vor dem Intervales Nationalpark für unsere Gruppe ausgesucht: das Hotel Baguassu (Provisionslink).
Für das Hotel mit Frühstück und die Fahrtkosten (Eintritt in den Park, Transfers, Bus, …) habe ich in meinem Reisepaket 601 € bezahlt.
Das Hotel hat mir gut gefallen – die Zimmer (mit Dusche/WC und Fernseher) sind einfach, aber sauber. Zum Frühstück gibt es ein großes Büfett mit Früchten, Zerealien, verschiedenen Backwaren und Kuchen sowie Rührei und Würstchen in Tomatensoße.
Zum Abendessen lohnt sich die Teilnahme am Büfett ebenfalls – bei uns gab es verschiedene Vor- und Hauptspeisen, für ca. 9 €. Die Getränke kosten extra.
Für die verschiedenen geplanten Unternehmungen im Intervales State Park und im Canyon war die Lage ideal und in Capão Bonito gibt es immerhin zwei Geocaches, die vom Hotel zu Fuß gut zu erreichen sind: den Tradi „Em busca do APE 27“ ganz nahe beim Hotel und den Earthcache „Capão Bonito Red Granite – Granito Capão Bonito“ im Ort.
Kommunikation im Land
Sich im Land alleine zurechtzufinden, ist schwierig, wenn man kein Portugiesisch kann. Ich bin gewohnt, dass ich mich am Flughafen und im Hotel zumindest in Englisch unterhalten kann. Das habe ich in Brasilien nicht so erlebt. Nur die Airline-Mitarbeiter am Check-in oder Gate können noch Englisch. Im Dutyfree Shop und in unserem Hotel war das schon nicht mehr der Fall. Hier wurde, wenn gar nichts mehr ging, der Google-Translator ausgepackt und übersetzt. Leider klappt das von Portugiesisch nach Deutsch nicht so toll – hier sollte man nach Englisch übersetzen.
Unser Hotel war mit WLAN ausgestattet – so konnte ich auf diesem Weg die Verbindung zu den Daheimgebliebenen halten. Bedauerlicherweise war dieses Netz nicht das schnellste und stabilste – für ein Update meiner 1000er Brasilien Pocket-Query hat es dennoch ausgereicht.
Eine Telefonkarte eines brasilianischen Providers habe ich mir nicht gekauft. Zumindest im Intervales State Park ist auch kein Netz vorhanden.
Klima
Wir hatten auf unserer Reise Glück – es hat, während wir auf Tour waren, nie geregnet. Der Mai (in Brasilien ist es Winter) zählt dort wohl zu den trockensten Monaten. Die Temperaturen waren in dieser Jahreszeit auch sehr angenehm: so zwischen 20° und 25° Celsius.
Bedingt durch den Winter haben wir im Atlantischen Regenwald auch kaum bis keine Mücken gehabt. Wenn überhaupt, sind erst am Nachmittag die Ersten auf unseren Touren herumgeflogen.
Tourenvorschläge
In den folgenden drei Artikeln dieser Serie werde ich die drei Touren, die wir in der Region unternommen haben, näher vorstellen:
Tour 1 – Besuch beim weltweit einzigen noch verbliebenen A.P.E.-Cache
Wenn Ihr das Icon für einen A.P.E.-Cache haben möchtet, so müsst Ihr diese Dose im Atlantischen Regenwald besuchen.
Ich war da! *freu* Hier geht’s zu meinem Erfahrungsbericht mit einigen Hintergrundinfos zu diesem besonderen Cachetyp.
Tour 2 – Geocaching im Intervales State Park
Neben der A.P.E.-Dose hat dieser Nationalpark natürlich noch einiges zu bieten: wilde Natur und viele Geocaches, die hier erwandert werden können.
Was man neben dem Project-APE-Cache noch alles im Intervales State Park erleben kann, habe ich im dritten Teil dieser Artikelserie ausführlich beleuchtet!
Tour 3 – Natur pur im Pirituba Canyon
Bei diesem Ausflug ist unser Hauptziel die Landschaft rund um den Pirituba Canyon. Wir haben grandiose Ausblicke in den Canyon mit seinen Felsformationen und einem riesigen Wasserfall.
Im letzten Teil dieser Artikelserie habe ich ausführlich über unseren Ausflug in diesen Canyon berichtet.
Mein Fazit
Die „Germany goes A.P.E. Tour 2015“ hat mir richtig gut gefallen. Gegenüber meinen bisherigen Wanderreisen war dies meine erste kommerziell organisierte Geocaching-Reise. Daher waren alle Mitreisende ebenfalls (meist genauso verrückte) Geocacher, die für eine Dose viel Zeit und Motivation mitbringen.
Wichtig ist es bei dieser Gruppenreise, die richtigen Mitstreiter zu finden, die gleich oder ähnlich ticken, wenn es ums Dosensuchen geht. Daher geht an dieser Stelle mein Dank an Stefan, Mike und Dominik, mit denen ich viel Zeit verbringen durfte und die mich mal wieder so richtig sportlich gefordert haben. Das Ergebnis dieser Schnellwandertouren war dann immer eine stattliche Anzahl von Funden und nette Gespräche unterwegs!
Diese organisierte Reise hatte für mich den Vorteil, dass ich mich um nichts kümmern musste und wenn ich mal ein Problem hatte, konnte ich einfach zu Daniel gehen und er kümmerte sich um eine Lösung. Das hat natürlich auch seinen Preis. Der Anbieter Cacherreisen möchte auch daran verdienen und die Fluggesellschaften bitten die Veranstalter auch richtig zur Kasse – ein Massenrabatt ist hier Fehlanzeige.
Optimierungsbedarf sehe ich noch bei der Länge der Reise – wenn ich die Strapazen für die lange Reise nach Brasilien auf mich nehme, möchte ich gerne länger dort bleiben, zumal die Hotel- und Verpflegungskosten eher günstig sind. Meiner Meinung nach sollte der Aufenthalt in Brasilien mindestens netto eine Woche betragen, dass die fast drei Reisetage nicht mehr so sehr ins Gewicht fallen.
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Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare – wart Ihr schon in Brasilien zum Cachen? Wie waren Eure Erfahrungen? Plant Ihr eine Reise zum A.P.E.-Cache? Oder haltet Ihr das Ganze für eine verrückte und übertriebene Idee?
Wie lange ward ihr denn unterwegs (also inkl. An-/Abreise). Wenn du schreibst eine Woche netto wäre besser, klingt dieser Trip nach verlängertem Wochenende. :-)
Leider war es wirklich nur ein Kurztrip – ich bin Mittwochs Abends los geflogen und war Dienstagsmittags schon wieder zuhause ;-)
Wie immer schön geschrieben. Mein Blogeintrag kommt auch bald.
Mir geht gerade das Grinsen nicht aus dem Gesicht :)
Sehr schön, ich freue mich schon auf die Fortsetzung!
So, jetzt hatte auch ich mal Zeit, mir den Artikel durchzulesen – wie immer in Deinem Blog sehr unterhaltsam geschrieben!!
Du triffst genau den richtigen Ton – sehr schön, dass wir hier auch erwähnt werden!
Ich freue mich schon auf die weiteren Schilderungen dieses verrückten aber tollen Trips!
…du hast mit deinem Bericht und Einschätzung den Nagel voll auf den Kopf getroffen.
Wir, die Gifmik’s hatten viel Spaß und waren zufrieden mit der Reise.
Danke für deinen tollen Bericht und liebe Grüße senden Claudia und Micha
Toll geschrieben – war ein cooler Trip mit euch allen :-)
Hi, das hast Du richtig schön geschrieben! Freue mich schon auf die anderen Teile!